Originaltitel: WILDING

GB 2023, 78 min
FSK 0
Verleih: Polyband

Genre: Dokumentation, Natur

Regie: David Allen

Kinostart: 10.10.24

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Wildes Land

Gründe und Böden

Natur- und Tierfilmfreunde haben besonders beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk derzeit einen schweren Stand, dortige Ausstrahlungen sind zu Dauermahnsendungen verkommen, die unermüdlich von der Klimaapokalypse raunen, für Flug- und Reisescham trommeln, im Prinzip zum kompletten Konsumverzicht aufrufen, all das, um das Klima zu retten. Das vermutlich gar nicht gerettet werden will, muß und kann.

In WILDES LAND nun sind die Appelle gottlob anderer Art, wir sollten uns – zu Recht – verstärkt um unsere Böden sorgen, auf Fungizide und Pestizide verzichten, die domestizierte Tierhaltung mit älteren wilden Rassen mischen, Zäune einreißen, Platz schaffen, dem Ursprünglichen Raum lassen – Renaturierung ist das Zauberwort. Das Ergebnis sind zweifelsfrei gesündere Böden, bessere Erträge und glücklichere Tiere. Daraus resultierend glücklichere Menschen. Diese Erfahrung haben das Ehepaar Isabelle Tree und Charlie Burrell auf ihrem Landgut Knepp im Süden Englands gemacht, und vielleicht geriet deren Erzählung darüber mit dem etwas zu betulichen Ton zu sehr ins Bilderbuchhafte, aber das Ansinnen ist zweifelsfrei ein edles!

Der Film ist auch eine Anklage ihrer Heimat, Großbritannien gehört zu den Ländern mit dem größten Artensterben, zudem wird die traditionelle Landwirtschaft generell hinterfragt. Tree und Burrell beanspruchen indes nicht, die allumfassende Lösung gefunden zu haben, aber ihr Experiment hat definitiv mehr als Symbolwirkung: Das rechte Maß finden, sich nicht über die Natur stellen, den Bruch glätten und den natürlichen Kreislauf wieder in Balance bringen – dagegen braucht es keine Argumente. Auch, weil Tree und Burrell in ihrer Mediation auf Vernunft, nicht auf Ideologie setzen.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.