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Wonderboys

Michael Douglas auf einer tiefsinnigen, amüsanten Reise

Grady Tripp ist ein etwas verschlampter Literaturprofessor, der seine besten Tage hinter sich hat. Sein erster Roman war ein Bestseller, doch das ist sieben Jahre her. Seitdem hat er nichts Vernünftiges mehr auf’s Papier gebracht.

Er kämpft gegen seine Schreibblockade, behauptet aber gegenüber seinem Verleger, daß sein neuer Roman nur noch weniger Korrekturen bedarf. Grady steckt also in einer richtigen Krise, und kein einfaches Wochenende steht ihm bevor. Denn sein Verleger kommt in die Stadt, um ihn zum Beenden des Romans zu drängen. Zudem findet das Literaturfestival an seiner Universität statt. Dort erfährt Grady von seiner Geliebten, daß sie von ihm schwanger ist. Eine junge Studentin wiederum hat sich trotz der aufrichtigen und vorsichtigen Zurückweisungen von Grady in ihn verliebt. Und als wäre das nicht genug, trifft er noch auf James Leer, einen hochbegabten Schüler, der nicht nur gut schreiben kann, sondern auch lügt wie gedruckt. James weicht Grady nicht mehr von der Seite und durch sein eigentümliches Verhalten tritt er eine Lawine skurriler Ereignnisse los: ein Hund stirbt, das Pelzkragen-Jacket, das Marilyn Monroe gehörte, kommt abhanden, und in Gradys Haus sammeln sich die seltsamsten Leute. Geplagt von Selbstzweifeln, Versagensängsten und einer chronischen Verantwortungslosigkeit rutscht Grady von einem Mißgeschick in nächste. Ein nächtlicher Trip durch die düsteren Straßen von Pittsburgh ist ein Bild für die Reise, die Grady zu sich selbst macht, heraus aus seiner Midlife-Crisis.

Im neuen Werk von Curtis Hanson spielt Michael Douglas Professor Tripp. Mit seiner Kifferei und dem zerlumpten, rosa Morgenmantel erinnert er verdammt an Lebowski, den Dude der Coen-Brüder. Doch das tiefsinnige, zurückhaltende Spiel von Douglas, wie er durch den Film stolpert und sich an jeder Wegbiegung wie nebenbei für die verkehrteste und am wenigsten hilfreiche Option entscheidet, ist wunderbar amüsant und irgendwie tragisch. Michael Douglas zeigt sein Können und läßt dennoch den anderen Schauspielern wie Tobey Maguire, Frances McDormand und Robert Downey noch genügend Raum, ihre Charaktere zu entfalten.

[ Mathilda Bergman ]