Originaltitel: YEAR ONE
USA 2009, 97 min
FSK 12
Verleih: Sony
Genre: Klamotte
Darsteller: Jack Black, Michael Cera, Paul Rudd, Oliver Platt, Vinnie Jones
Regie: Harold Ramis
Kinostart: 27.08.09
Eigentlich eine komödiantisch ergiebig anmutende Kombination: Die exzentrische, derbe Komik eines Jack Black trifft auf die des schüchternen Stammlers Michael Cera, der in seinen besten Momenten an den frühen Woody Allen zu erinnern imstande ist. Ein Duo, das eine tolle Chemie verspricht, zumal hier beide in eine komische Zeit verfrachtet werden: Dort trägt der Mensch noch Fell um die Lenden, jagt Wildsäue mit Holzwaffen und nennt eine Lehmhütte sein Eigenheim. Leider geht die vorfreudig stimmende Rechnung nicht auf, was vor allem daran liegt, daß die Macher Massentauglichkeit mit Fäkalhumor gleichsetzen.
Wir schreiben das Jahr Eins: Der tolpatschige Jäger Zed nervt seine Stammesgenossen mit seiner großen Klappe, die in keinem Verhältnis zu seinem mickrigen Jagdinstinkt steht. Zeds einziger Freund ist Oh, ein schüchterner Sammler, der keinerlei Erfolg bei den Weibchen im Dorf, dafür aber einiges in der Birne hat. Zed leidet unter dem mangelnden Respekt seiner Stammesbrüder und entschließt sich, vom verbotenen Baum der Weisheit zu essen, was ihm zwar keinen Funken mehr Grips, dafür aber die Anfeindungen aller Dorfbewohner einbringt. Zed wird verstoßen, und weil Oh im Dorf auch eher der Außenseiter ist, schließt er sich ihm an. Auf ihrem Roadtrip durch eine aus Urzeit- und Sandalenfilmen zusammengemurkste Welt begegnen Oh und Zed unter anderem zwei zänkische Brüder, eine verführerische Prinzessin und ein massagesüchtiger Eunuch.
Am Anfang kann man über die parodistischen Einlagen auf Kosten von Eventfilmen à la APOCALYPTO und 10.000 BC durchaus noch schmunzeln, doch je weiter mit der Handlung fortge- und nebenbei jede Geschmacksgrenze unterschritten wird, desto mehr ermüdet der uninspirierte Mix aus Bibelgags und Urmenschzoten. Zumal Ähnliches schon vor Jahrzehnten und um Welten besser von Mel Brooks und Monty Python gemacht wurde. Da mag man noch so sehr auf Jack Blacks Großmaul oder auf Ceras niedliches Antlitz abfahren, wenn nur jeder dritte Gag einigermaßen zündet, reicht das nicht, um einen Film anständig zu füllen.
Bleibt zu hoffen, daß die beiden unter einem humoristisch günstigeren Stern noch einmal zusammenfinden. Denn in YEAR ONE sind Black und Cera wie Perlen vor die Wildsäue.
[ Paul Salisbury ] Paul mag vor allem Filme, die von einem Genre ausgehen und bei etwas Neuem ankommen. Dabei steht er vor allem auf Gangsterfilme, Western, Satire und Thriller, gern aus der Hand von Billy Wilder, Sam Peckinpah, Steven Soderbergh, Jim Jarmusch, den Coen-Brüdern oder Paul Thomas Anderson. Zu Pauls All-Time-Favs gehören DIE GLORREICHEN SIEBEN, TAXI DRIVER, ASPHALT COWBOY, SUNSET BOULEVARD, POINT BLANK ...