Originaltitel: JUST MY LUCK
USA 2006, 103 min
Verleih: Kinowelt
Genre: Komödie, Romantik, Teenie
Darsteller: Lindsay Lohan, Chris Pine, Missi Pyle, McFly
Regie: Donald Petrie
Kinostart: 17.08.06
Ein Blick in die Augen, ein Kuß, und schon ist nichts mehr, wie es war. Was für manche der Beginn des Glücks auf Erden ist, besiegelt für Ash-ley Albright das exakte Gegenteil. Seit sie auf einem Maskenball diesen schönen Fremdling küßte, tappt sie von einem Mißgeschick ins nächste. Zuvor hatte sie das Glück gepachtet, jetzt lauert das Desaster überall. Sie verliert ihren Job, ihre Wohnung, landet im Knast, und Kontakte mit elektrischen Geräten enden meist unangenehm. Der Geküßte trägt derweil ihr Glück spazieren. Noch vor Tagen der größte Pechpilz des Planeten, findet er sich auf der Sonnenseite des Lebens wieder - mit Plattenvertrag, erotischer Massage und Luxusappartement. Ashley ist gewillt, sich ihr Geschick zurückzuerobern, doch dazu muß sie jenen maskierten Fremden ausfindig machen. Auf der Suche verguckt sie sich in den schüchternen Jake, ohne zu wissen, daß er der Gesuchte ist ...
Es ist schon arg überzogen, wie hold das Schicksal dieser Ashley gewogen ist. Wozu Schirme aufspannen? Der Regen macht Pause, tritt sie nach draußen. Ihr Medien-Job gleicht einem wahrgewordenen Yuppie-Traum. Wunderbar ist es jedoch, wie Marlene King und Amy Harris in ihrem Drehbuch mit all diesen Klischees umgehen. Sie haben ihre Hausaufgaben gemacht, reizen die Idee vom Glückstausch gekonnt aus und lassen dennoch genug Raum für sympathische Figuren. Nach ihrem Totalausfall der angenehmen Fügungen landet Ashley im Domizil ihrer Freundinnen Maggie und Dana. Die teilen sich ein Zimmer, der Kühlschrank ist leer, aber irgendwie kommen sie zurecht. Und auch Jake hat sein Leben recht gut ohne Wunder gemeistert. Daß es noch ein weiter Weg für Ashley ist, ehe sie Glück und Pech nicht für gegeben nimmt, versteht sich von selbst. Konzept und Botschaft mögen ein wenig simpel sein, an den Mann/die Frau gebracht werden sie aber mit viel Witz und Leichtigkeit.
Die mit Sicherheit karrierefördernden und eine Drehung zu häufigen Auftritte der Junior-Band McFly hätten hingegen unaufdringlicher ausfallen können. Trotzdem ist ZUM GLÜCK GEKÜSST die vielleicht angenehmste Komödie seit langem, die aus dem Land der großen Portionen und großen Stars auf unsere Leinwände fand. Auf jeden Fall schlägt ihr Herz ehrlich für die schrägeren Vögel, die für etwas brennen, auch wenn sie nicht immer von einem glücklichen Zufall in den nächsten stolpern.
[ Roman Klink ]