Harun Farockis Film, diese Geschichte des Ziegelsteins und des Bauens, spiegelt in seinen Bildern ganze Kulturen. Die kleinste Einheit auf die sich Harun Farockis Film dabei konzentriert, ist der Ziegelstein. Ziegelsteine sind ebenso eine der kleinsten Einheiten des sesshaften Menschen. Anhand des Prozesses ihrer Herstellung und ihrer Verarbeitung spinnt Farocki eine Fabel der Arbeit, ihrer vergesellschafteten Erscheinung und ihrer Entfremdung. Hinter den Herstellungsprozessen in traditionellen Gesellschaften und in hochindustriellen werden unterschiedlichste ökologische und ökonomische Bedingungen und Zustände sichtbar. Der Titel jedoch offenbart schon ein Entscheidendes: Farocki unterbreitet hier ein Angebot, er bietet Material ZUM VERGLEICH. Die filmischen Mittel seines Essays sind zurückgenommen, ohne Kommentar folgt Kapitel auf Kapitel, die sie verbindenden Zwischentitel geben Auskunft über Orte und Bauweisen, ein Mehr an Erklärungen gibt es nicht. Die Konzentration liegt ganz auf konkreten Bildern von Arbeit, deren ruhiger Fluß dem Zuschauer Raum eröffnet – für die eigene Endeckung mit dem Auge.
D/Österreich 2009, 61 min
Genre: Dokumentation, Stummfilm
Regie: Harun Farocki