A.I. komponierte John Williams für Langzeitkollaborateur Steven Spielberg. Aus der fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem Regisseur erwuchsen schon zahlreiche einzigartige Filmmusiken. A.I. führt diese Tradition fort. Wie selbstverständlich verwurzelt sich Williams in einer für ihn gänzlich neuen Musikform, der minimal music. Sehr vorsichtig mischt er seinen Americana-Stil mit dem eines Philip Glass, was ihm ausnahmslos gelingt. So stellt er mechanisch anmutende, perpetuierende Muster ausgedehnten organischen Melodien gegenüber oder konstruiert atmosphärische Streicher-Chor-Gebilde über technisiert klingenden elektronischen Strukturen. Solche Kombinationslust sorgt zuweilen für Williams-untypische unerwartete Wendungen.
Unübertroffen bleibt dem Rezensenten der siebte Titel im Ohr, der mit einer Art Streicher-Ostinato und Elektrodrums beginnend in ein techno-poppiges Intermezzo übergeht, um dann in Cluster-unterlegten Horrorkaskaden zu enden. Die zweifach interpretierte Schmachtorgie "For Always", gesungen von Lara Fabian und Josh Groban, soll wahrscheinlich die Popularität des Albums erhöhen. Naja É
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Warner