Label: La-La Land Records
Zum ersten Mal seit 30 Jahren wird ein Spielberg-Film ohne Musik von John Williams ins Kino kommen. Krankheitsbedingt mußte der 83jährige Komponist die Arbeiten an BRIDGE OF SPIES an Thomas Newman abtreten. Die wohl längste Komponist-Regisseur-Partnerschaft der Filmgeschichte hat einen ersten Altersriß erlitten. Im Jahr 2001 schuf Williams für Steven Spielberg einen der eindringlichsten Scores seiner Karriere. Nun ist der Soundtrack zur Kubrick-Hommage A.I. KÜNSTLICHE INTELLIGENZ als dreistündige Edeledition erschienen.
A.I. sticht stilistisch deutlich aus Williams’ Œuvre hervor. Mit Ausnahme von UNHEIMLICHE BEGEGNUNG DER DRITTEN ART hatte sich der Komponist bis dato noch nie so weit von seinem Americana- und postromantisch geprägten Zentrum entfernt. Für A.I. riskiert Williams viel, schwenkt das Notenpapier stark in Richtung Avantgarde: Expressive und impressionistische Züge wechseln kantenscharf, treibende Orchesterostinati in Minimal-Manier brechen auf in lyrischen Klaviersoli und ätherischen Chorsätzen. Ganz klar standen Komponistengrößen des 20. Jahrhunderts wie György Ligeti, Steve Reich und John Adams Pate für dieses filmmusikalische Schwergewicht. Ein Meisterwerk!
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.