Nach Jerry Goldsmiths TOTAL RECALL nun James Horners ALIENS. Varèse setzt den Aufarbeitungsprozeß der eigenen Archive fort. Wieder eine Musik, die in der Erstveröffentlichung gekürzt und lieblos ausgestattet erschien, kommt jetzt rundum poliert und erweitert auf den Markt. Eine Partitur, die eine Zweitbetrachtung verdient hat. Ein Meilenstein sowohl im Action- und Horrorgenre als auch im Îvre des Komponisten. Die Musik ist Verbündeter und Gegner der Protagonisten und Zuschauer zugleich. Unsicherheit und Angst, Unheil und Vernichtung, Leid und Trauer wechseln ab in einer musikalischen Welt, die dominiert wird von authentischer Stärke und Prägnanz. Schlägt das Orchester noch Kapriolen, hämmern Blech und Perkussion erbarmungslos, schleifen Streicher heulend Oktaven, herrscht im nächsten Moment schon schaurige Stille, fiepen Violinen unendlich fern, brodeln Tuba und Posaunen im Subkontrabereich. Symptome, die Horner in seinen Motiven domestiziert. Einzigartig bleibt das Titelthema, das in seiner aufsteigenden und fallenden Form Ausweglosigkeit und Hoffnung vereint. Originalität, die man bei heutigen Horner-Kompositionen vergeblich sucht.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Varèse Sarabande