Austin Powers ist die Reinkarnation des absurden Geschmacks. Den in Noten zu fassen war die Aufgabe George S. Clintons. Um dem flirrenden Leinwandgeschehen und den zahlreichen filmischen Vorbildern zu entsprechen schuf der Komponist ein fantastisches Potpourri aus Zitaten, Genre-Klischees und Musikrichtungen. Clintons Zitatwut reicht von John Barrys JAMES BOND-Themen bis hin zu Henry Mancinis PINK PANTHER. Die permanente Komik zähmt der Komponist oder verstärkt sie, je nach Situation. Dementsprechend kapriziös ist dann auch das Ergebnis. Nach energischer, orchestraler Action in Agentenmanier wechselt die Musik abrupt und wird so zerwühlt und massig wie Austins Brusthaartoupet um im nächsten Moment in comic-hafter Illustration zum Bossa Nova zu mutieren. Am Ende glaubt der Hörer eine Reise durch die Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts hinter sich zu haben und wird beipflichten: It swings, baby!
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: RCA Victor