Label: MovieScore Media
Manchmal kommen die wirklichen filmmusikalischen Überraschungen nicht aus dem Stürmerfeld, sondern von der Seitenlinie. Zacarías M. de la Riva ist mit der Musik zu AUTOMATA eine solche Überraschung gelungen, deren Würdigung keinesfalls bis zum (noch nicht feststehenden) Deutschlandstart des Films warten darf.
De la Rivas Partitur zu diesem spanischen Science-Fiction-Flic ist von einer poetischen Qualität, die unerhört ist in einem Genre, das sich seit TRON: LEGACY stark dem Funk und der Elektronikszene zugewandt hat. Quasi unplugged oszilliert die Musik zwischen europäischer Moderne, Minimal Music und Arvo Pärts „Tintinnabuli“-Stil, ohne dabei apologetisch oder abbildend zu sein. Nein, de la Rivas Komposition ist originär, frisch und anspruchsvoll. Gekonnt läßt er seine Chorsinfonik (großartig: Johannebergs Vokalensemble) die unterschiedlichsten emotionalen Zustände erspüren und integriert dabei so behutsam wie selten den gern tradierten Requiemtext ins musikalische Gefüge. Das verleiht der Musik eine fast österliche Güte – und dem Film einen der aufregendsten Soundtracks des Jahres.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.