AUTUMN IN NEW YORK

Gabriel Yared

Ein Oscar ist Segen und Fluch zugleich. Von der künstlerischen Fragwürdigkeit der Auszeichnung einmal abgesehen, hat die kleine goldene Statuette doch große Auswirkungen auf die künftigen Angebote seines Empfängers.

Nach einer solchen Ehrung ist die Traumfabrik geneigt, Filmschaffende auf bestimmte Genres festzulegen. Gabriel Yareds Genre wurde das gefühlvolle Liebesdrama. Auslöser dafür war der Oscar für THE ENGLISH PATIENT. Kein einfaches Fatum, hat sich doch Filmmusik in dieser Richtung schon nahezu erschöpft. So ist es kaum verwunderlich, daß AUTUMN IN NEW YORK nicht mit brennend neuen Melodien, Harmonien und Instrumentierungen aufwartet. Erwartungsgemäß reihen sich kurze streicherlastige, klavierüberdeckte Titel aneinander. Auch das für New York-Filme stereotype Saxophon darf nicht fehlen. Trotz der Kategorisierung hätte man mehr Inovationsfreude des gebürtigen Franzosen erwartet. Vielleicht würde ja eine Actionpartitur nicht nur eine erfreuliche Abwechslung, sondern auch kreative Entschlackung bedeuten.

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.

Label: Centropolis/Hollywood