Label: Lakeshore Records Download

Bauernopfer

James Newton Howard

Nach LAST SAMURAI (2003) ist es still geworden um Edward Zwick. Drei Filme hat der Regisseur seitdem ins Kino gebracht. Mit sinkendem Erfolg. BAUERNOPFER wird den Trend nicht umkehren können, in die deutschen Kinos kommt das sehenswerte Porträt des Schachprofis Bobby Fischer gar mit zwei Jahren Verspätung.

James Newton Howard, Zwicks musikalischer Adlatus, blieb dem Regisseur durch alle Untiefen treu. Auch BAUERNOPFER versieht er mit einer ansprechenden Musik, die allerdings methodischer gerät als seine früheren Arbeiten. Im Orchestergehäuse plaziert Howard immer wieder Ostinato-Figuren für Klavier, Gitarre oder Harfe, Figuren der Beharrlichkeit, die das unwägbarste Element des Königsspiels in tonale Form bringen: die Zeit. Für zusätzliche Unruhe sorgt die Perkussion mit dumpfen Schlägen, elektrisierendem Fiepen und nervösem Ticken. Nur ein Streicherthema läßt Howard ins Schwelgen geraten – ein melodisch-emotionaler Angriff, um die rhythmische Drohkulisse in Schach zu halten. Bedauerlicherweise fällt das Album mit 24 Minuten ungemütlich kurz aus.

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.