Ben Hur (1959)

Miklós Rózsa

Nach 250 Veröffentlichungen ist nun Schluß. Das traditionelle Soundtracklabel Film Score Monthly stellt in diesem Jahr seinen Betrieb ein. Doch zuvor entkorken die Kalifornier noch einen guten Filmmusikjahrgang nach dem anderen. Soeben erschien BEN HUR als aufwendig produzierte 5-CD-Box, angefüllt mit jedem Tropfen Musik, der sich aus den MGM-Kellern herauspressen ließ. Über sechs Stunden Material, darunter der komplette Score, Varianten und Variationen, nicht verwendete Titel und Albumversionen. Ein gigantisches Unterfangen – würdig für einen Giganten der Filmgeschichte.

Der Ungar Miklós Rózsa studierte in Leipzig Komposition, bevor er über Paris und London nach Hollywood kam. Seine europäischen Wurzeln haben sich in den Filmpartituren niedergeschlagen. Auch BEN HUR hört man die enthemmte und der Musik Bartóks und Kodálys verbundene Klangsprache an. Doch sind es weniger die unkonventionellen, zuweilen dissonanten Passagen, die BEN HUR zum Klassiker haben werden lassen, sondern der epochale Gestus, der schier unglaubliche Reichtum an leidenschaftlicher Chor- und Orchestermusik. Dieser Quell sprudelt mit der nun vorliegenden, exzellenten Edition von neuem. Ein Muß für jeden Filmliebhaber!

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.