BERLINALE 2000: SCORES & SONGS & SOUNDS

Im Jahr 2000 versucht die Berlinale einen musikalischen Rückblick. Auf zwei CD’s werden Score-Fragmente und Songs aus 50 Jahren Festivalgeschichte präsentiert. Die Auswahl reicht von Bernard Herrmanns PSYCHO bis Antonio Pintos CENTRAL DO BRASIL, von Regine Doberschütz’ SOLO SUNNY bis FÜR IMMER UND IMMER, interpretiert von Maria Schrader und Juliane Köhler. Die meisten Stücke sind bekannt und schon veröffentlicht, einige mehrmals. Um so interessanter sind die Titel, die auf diesem Wege zum ersten Mal erscheinen, wie etwa Laurent Petitgands klangfreudige FETTE WELT, Zbigniew Preisners intime Musik zu THE ISLAND ON BIRD STREET oder Jiri Susts jazzige Töne aus SKRIVANCI NA NITICH. Ebenfalls eine Novität auf CD sind Peer Rabens leicht spröde Berlinale Fanfaren, die beide Kompilationen eröffnen.

Im Hinblick auf die extremen kompositorischen als auch klangtechnischen Unterschiede wäre allerdings eine chronologische Zusammenstellung als logischer Leitfaden durch das Gewühl an Musikstilen angebrachter gewesen. Auch hätte die Wahl der Stücke noch einmal überdacht werden sollen. Vielfältigkeit in Ehren, aber das nahtlose Nacheinander von Folk, Country, Klassik und Chansons wirkt dann doch eher belustigend.

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.