Label: Water Tower Music
Danny Elfman ist immer für ein Experiment zu haben. Mit seiner jüngsten Arbeit für Tim Burtons DARK SHADOWS zelebriert er den kompositorischen Defekt. Anstatt sich dem filmischen Setting ausschließlich mit einem Orchestersatz anzuschmiegen, torpediert er denselben mit bizarren Störgeräuschen und Rhythmen. Diese wirken zuweilen so falsch und fehl am Platze, als ob im Aufnahmestudio Stümper am Werk gewesen sind: Da stolpern und hinken die Sounds, da fiepen ohrenbetäubende Feedbacks, da schleift eine schadhafte Windmaschine – und das achtlos einer genau ausgearbeiteten Instrumentalpartitur, die sich darunter oder darüber um Ernsthaftigkeit müht. Es scheint, als ob das musikalische Räderwerk nicht richtig einrasten wolle, als habe der Score Anpassungsschwierigkeiten. Ähnlich der von Johnny Depp verkörperten Hauptfigur.
Es ist dies ein eigenwilliger, ein mutiger Ansatz, den Danny Elfman wählt. Genauso mutig ist es, nicht das Komödiantische in DARK SHADOWS zu vertonen, sondern ausschließlich den Horror. Danny Elfman ist eben immer für ein Experiment zu haben. Und hier gelingt es ihm fabelhaft.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.