Label: Lakeshore
DARK WATERS ist der aktuellste Beitrag in einer Reihe von Filmen nach wahren Begebenheiten, Filmen wie ZIVILPROZESS, ERIN BROCKOVICH oder PROMISED LAND, die Geschädigten von industrieller Umweltverschmutzung eine Stimme verleihen. Regisseur Todd Haynes vergibt nach langjähriger Zusammenarbeit mit Carter Burwell den Kompositionsauftrag erstmals an Marcelo Zarvos (DER GUTE HIRTE, FENCES).
Zarvos’ Score ähnelt in seinem funktional klangwolkigen, auf Atmosphäre ausgerichteten Charakter durchaus Thomas Newmans 1917. Allerdings überschreitet der Score in seiner strukturellen und ästhetischen Zurückhaltung die Grenze zur Beliebigkeit. Die Sogwirkung, die gebunden an stimmungsvolle Filmbilder und überzeugende Darstellerleistungen durchaus entstehen kann, entwickelt Zarvos’ Musik auf sich selbst gestellt nur in den rätselhaft mäandernden, fast improvisiert anmutenden Klaviersoli. In der Gesamtheit bleibt Zarvos zu unspezifisch, zu wenig originell, um wie die Genrebeiträge von Danny Elfman, Thomas Newman oder James Newton Howard einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.