Label: Varèse Sarabande
Erfolgreiche Serien ins Kinoformat zu pressen, ist seit jeher eine Hollywoodspezialität. Mitunter gräbt die Profitgier bis tief in die 80er, in der Hoffnung, mit einem Wiederbelebungsversuch eines Kultformats den aktuellen Zeitgeist zu treffen. Ob es sich nun bei der jüngsten Leinwandtaufe des A-Teams um Leichenfledderei handelt, soll hier nicht besprochen werden, wohl aber die Adaption von Mike Posts hittigem Soundtrack. Alan Silvestri für diese Mission zu verpflichten, war kein schlechter Schachzug. Mit dem 80er-Fernsehsound ist der Komponist bestens vertraut. Als Filmmusikfrischling betreute er Serien wie CHIPS und STARSKY & HUTCH.
Leider schöpft Silvestri kaum aus der eigenen Erfahrung und orientiert seinen Score zu nah an den heutigen Genrestandards. Im Orchesterschwall ertrinken die burleske Leichtigkeit und die knackige Trommelaction des Originals. Zu ernst nimmt Silvestri das Drama hinter der Komödie. Die Abwesenheit der A-Team-Hymne scheint da Programm zu sein. Allerdings eines, das nicht funktioniert. Und so schmeckt der abschließende Einsatz des markanten Titelthemas wie ein übertrieben leckeres Dessert nach einer faden Schulspeisung.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.