DER FELSEN

Dieter Schleip

All Score Media, die wagemutigen Produzenten der hervorragenden WIGWAM-CD-Trilogie, präsentieren eine neue Musikreihe. Cinerama heißt die Edition und soll sich moderner Filmmusikkultur widmen. DER FELSEN ist die erste Veröffentlichung. Ein kurzentschlossener Schnellschuß und prompt ein Treffer. Dieter Schleips FELSEN ist alles andere als hart wie Stein. Die Musik ist merkwürdig liquide, vielschichtig und dabei viel zurückhaltender als ROULA oder DIE EINSAMKEIT DER KROKODILE, minimalistischer, intimer. Keineswegs "große Sinfoniebegleitung für ein Ferienvideo", wie Regisseur Dominik Graf schreibt. Trotz Streicherbesetzung und finalem Orchesterbombast dominieren die Kleinigkeiten, treibt das tonangebende Harfen-Loop, verwirren die improvisatorischen Schlagzeugsoli, brummen flächige Kollagen aus gehaltener Elektronik und entfernten Stimmen. Dazwischen Eric Satie: Gnossiennes No. 3 - melancholisch schön. DER FELSEN ist ein kleines Meisterwerk. Großartig.

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.