Label: Intrada Special Collection
Mit Jerry Goldsmith und James Horner hat die Filmwelt in den letzten Jahren zwei der ganz großen Komponisten verloren. Zahlreiche CD-Neuauflagen, Ausgrabungen und Komplettierungen halten ihr musikalisches Andenken allerdings auch für zukünftige Generationen wach. Nun erschienen beim traditionsreichen Filmmusiklabel Intrada Goldsmiths DER GEIST UND DIE DUNKELHEIT und Horners ROCKETEER als sorgfältig aufbereitete Doppel-CDs. Beide Editionen stellen die bislang unveröffentlichte, vollständige im Film verwendete Musik dem jeweiligen Originalalbum gegenüber. Der so mögliche Vergleich fällt speziell bei DER GEIST UND DIE DUNKELHEIT äußerst überraschend aus.
Für die damalige Soundtrackveröffentlichung hatte Jerry Goldsmith tiefgreifende Veränderungen vorgenommen, beispielsweise kurze Cues miteinander verbunden und alternative Takes oder Percussion-Layers verwendet. Die entwirrten Cues und die ursprünglichen Titel ermöglichen nun ein nahezu grundverschiedenes Hörerlebnis. Entfaltete die arrangierte Titelauswahl eine eher homogene Wirkung, zeigt sich erst in dieser Form, wie gebrochen, wie fragmentarisch Goldsmith seine orchestrale Afrikapartitur für den Film angelegt hatte. Die epischen Themen treten in den Hintergrund und machen Raum für unbekannte atmosphärische und rhythmische Zwischentöne. Eine spannende Gegenüberstellung!
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.