Label: Intrada Special Collection
Im Kreis eingefleischter Soundtrackfans galt die letzte bedeutsame und unveröffentlichte Filmmusik des 2004 verstorbenen Filmkomponisten Jerry Goldsmith als „Heiliger Gral.“ Gerüchte über verloren vermutete Tonspuren und eine komplizierte Rechtslage hatten eine Veröffentlichung ins Reich der Mythen und Sagen verlagert. Nun hat Intrada Records mit Geduld, Glück und Überzeugungskraft erreicht, was jahrzehntelang aussichtslos erschien: die CD-Premiere des komplexen Horror-Soundtracks zu DER MANN, DER ZWEIMAL GETÖTET WURDE.
In Jerry Goldsmiths Karriere markierte dieser Soundtrack einen Wendepunkt: Nie zuvor hatte sich der Komponist so ausgiebig beiderseits der Tonherstellung – bei Orchester und bei Elektronik – bedient. Um einen charakteristischen jenseitigen Klangraum zu erzeugen, mixte Goldsmith kammermusikalisch interpretiertes Material mit wabernder, schwer greifbarer Elektronik. Einer stetig wachsenden Orchesterbesetzung im Action-Modus stehen sanft zurückgenommene Solopassagen für Gitarre oder Violine und ein anmutiges Liebesthema für Flöte, Klavier und Streicher gegenüber. Ein starker Kontrast, der DER MANN, DER ZWEIMAL GETÖTET WURDE zweifelsfrei zu einer der interessantesten Arbeiten von Jerry Goldsmith macht.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.