Label: Sony Classical
Der Score zu DIE GLORREICHEN SIEBEN ist James Horners filmmusikalischer Abschied. Kurz vor seinem Tod und noch vor Drehbeginn brachte der 61jährige erste Ideen zu Papier. Über das Ausmaß des Fragments ist nichts Definitives an die Öffentlichkeit gedrungen, außer, daß es sich um sieben Cues handeln soll. Sein Manager und Komponistenkollege Simon Franglen wurde nun mit der Vervollständigung betraut.
Als Hommage an Elmer Bernstein und die Blütezeit des Westernfilmscorings funktioniert das Ergebnis nicht. Vergeblich sucht man nach der ausladenden Americana, nach der fürs Genre charakteristischen Melodieführung oder der stilprägenden Rhythmik. Von Bernsteins ikonographischem Titelthema finden sich lediglich rhythmische Bezüge in der Neukomposition wieder. Dafür steht die Musik umso mehr als stabiles Denkmal für den Komponisten James Horner. Um das Fragment auf Filmlänge zu strecken als auch den Bildern anzupassen, bediente sich Simon Franglen in der Motivwerkstatt des Verstorbenen. Das kommt nicht ohne Ironie aus, war doch Horner selbst ein Recycler eigener musikalischer Bausteine. Und so fließt die Musik durch das Œuvre Horners, von THUNDERHEART bis AVATAR, ohne zu holpern oder zu stolpern, was dem kenntnisreichen Arrangement Simon Franglens zu verdanken ist.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.