DRAGONFLY

John Debney

DRAGONFLY gleitet auf der selben Esoterikwelle wie THE MOTHMAN PROPHECIES, allerdings rückwärts. Kaum Neues bietet der Film, eher konventionell sind Geschichte, Charaktere und Erklärungen. Kein Wunder, daß auch John Debney nicht über sich hinauswächst. Nichtsdestotrotz liefert der Komponist eine im besten Sinne grundsolide Mystery-Musik ab. Der Score übernimmt im Wesentlichen die Funktionen der Genrecharakterisierung und Stimmungsunterlage. Nur schwerfällig füllen die flächigen Themen und Töne den Raum. Sie scheinen in Melancholie verfangen, in Trauer, in Schwermut. Der Chor, ins Orchester integriert, avanciert zur Klangfarbe: Das dem Menschen nächste und vertrauteste Instrument, die Stimme, fließt ein in eine komplexe Klangwelt, um Teil derselben zu werden. Solche Höhepunkte und Zeichen von Debneys evidentem Talent trösten über die wahrhaft klebrig-gefühlsduseligen Partien hinweg.

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.

Label: Varèse Sarabande