Howard Shore und David Cronenberg - die Unzertrennlichen seit zwölf Filmen - haben einander viel zu verdanken: der Komponist dem Regisseur thematischen Reichtum und filmische Handschrift, der Regisseur dem Komponisten außergewöhnliche Partituren auf höchstem Niveau. Ob SCANNERS, THE FLY, CRASH oder EXISTENZ - Cronenberg-Scores sind Vielfalt par excellence, einzig geeint durch den Willen zur Individualität.
EASTERN PROMISES geht Shore monothematisch an. Eine Melodie, eine Tonfolge, beseelt von russischer Folklore, virtuos interpretiert von Nicola Benedetti, durchzieht den Soundtrack. Seit SCHINDLERS LISTE hat kein Violinsolo einen Film geprägt wie dieses nun. Schlicht und kraftvoll, ätherisch und schön schwebt es über atmosphärisch wechselndem Fundament und beweist, daß Mittelerdes Hofkomponist auch seine bescheidene Seite zeigen kann. Ein berückender Gegenpol zum Tolkien-Bombast!
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Sony Classical