Michael Brook ist kein Unbekannter im Filmmusikgeschäft. Immer wieder erscheint sein Name in den Credits - so scheint es - sorgfältig ausgewählter, meist künstlerisch oder politisch ambitionierter Projekte. Darunter Kevin Spaceys ALBINO ALLIGATOR (1996) und Paul Schraders DER GEJAGTE (1998). EINE UNBEQUEME WAHRHEIT fügt sich harmonisch ein in diesen thematisch gefaßten Reigen.
Musikalisch entfernt sich der Kanadier allerdings von seinen Wurzeln als Gitarrist, setzt auf Atmosphäre stärker als auf Motivik. Sein markantes Klangkolorit, das er bereits Filmen wie BLACK HAWK DOWN oder MISSION IMPOSSIBLE 2 lieh, versendet sich in der Weite liegender Akkorde und repetierender Muster. Zurückhaltung prägt EINE UNBEQUEME WAHRHEIT, eine Zurückhaltung, die sich der dokumentierten Problematik bedachter und ernsthafter nähert, als es der Filmprotagonist tut.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Colosseum