Der Kanadier David Cronenberg gehört zu den Regisseuren, die ihre Projekte immer wieder den selben Komponisten anvertrauen. Howard Shore ist seit THE BROOD (1979) fast ausschließlich seine Wahl gewesen. Aus ihrem gemeinsamen Schaffen ist eine Art Symbiose erwachsen: Cronenbergs Filme erklären sich durch Shores Musik und so auch umgekehrt. Das Bild vereinfacht die Aufnahme und das Verständnis Shores unterschwelliger, teils experimenteller Arbeiten. Der Zusammenhang begründet die Existenz. Und doch sinkt der Hörwert vieler seiner Scores, wenn vom Film getrennt, keineswegs. Die Feinheiten der Komposition werden so durchsichtiger, am Beispiel von EXISTENZ die perpetuierende Struktur, die schlichte Tonführung und der fast minimalistische Einsatz der Instrumente. Shores Musik streckt sich, wirkt flächendeckend wie ein klebriger, dunkler Farbstoff. Sie funktioniert auf einer subtilen Ebene, einer Schattenebene.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: RCA Victor