DESPERATE MEASURES, HIDEAWAY, KISS OF DEATH, DARK CITY - die Liste der FROM HELL-Vorgänger liest sich wie das Necronomicon. Die obskure Düsternis ist Trevor Jones Programm, magnetisch zieht der Komponist die dunklen Filmstoffe an. Wie ein Zenit ragt FROM HELL in dieser Reihe heraus. Die Neuverfilmung des Jack-The-Ripper-Stoffes und quasi Quintessenz des Horrorgenres bietet für den Meister der Finsternis ein grenzenloses Terrain zur musikalischen Domestizierung. Zäh und massig schieben sich die Subkontra-Töne der Acadamy of St. Martins in the Fields begleitet von den brodelnden Stimmen der London Voices durch den Film. Jones beschreibt keine Momente, sondern faßt die Stimmung und den Schrecken der Geschehnisse in ein grenzenloses, schwerfälliges Adagio. Nicht ein heller Fleck, kein hoffnungsvoller Augenblick. Am Ende dann ein verzerrtes Lied im Dreivierteltakt, dem Klang einer Schellack-Platte gleich. Ein hohnvoller Ausklang.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Varèse Sarabande