Label: Lakeshore Records
Rob Simonsens Musik ist nicht nur Geburtshelfer eines filmischen Werks, sondern charakteristischer Teil von dessen DNS. Seit über zehn Jahren ist er das musikalische Rückgrat der amerikanischen Independent-Filmszene. Nun haben ihn zwei aufeinanderfolgende und herausragende Scores ins Gravitationsfeld Hollywoods katapultiert: FOXCATCHER im letzten Jahr und aktuell FÜR IMMER ADALINE. Ein Karriereschub rückt in greifbare Nähe.
War FOXCATCHER noch von einer atmosphärischen Dauerschwermut geprägt, die Schnittrhythmus und Erzähltempo des Films zu bestimmen schien, umfängt FÜR IMMER ADALINE eine ähnlich starke, aber jenseitige Melancholie. Simonsens Musik wurzelt tief im Innersten des Films. Dramatik und Spannung fließen mit natürlichem, ruhigem Puls vom orchestralen Herz in alle Ecken und Enden der Komposition, um in entscheidenden Momenten die Form zerbrechlichen Zaubers anzunehmen. An- und abschwellende Streicherflächen, perlende Celestafiguren, klar gesetzte Klavierakkorde, schwebende Chorpassagen. Mit jeder sparsam gesetzten Note lockt und verlockt FÜR IMMER ADALINE den Hörer und, man wünscht es Rob Simonsen, vielleicht auch die kalifornischen Studiobosse.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.