Label: Quartet Records
Um den von Regisseuren wie Richard Attenborough (SCHREI NACH FREIHEIT) oder Ken Loach (ICH, DANIEL BLAKE) hochgeschätzten Komponisten George Fenton ist es in den letzten Jahren stiller geworden auf dem Tonträgermarkt. Lediglich seine Musiken zu Terry Gilliams THE ZERO THEOREM und Nicholas Hytners THE LADY IN THE VAN wurden auf CD gepreßt. Ein Resultat sinkender Verkaufserlöse im Nischenfach Filmmusik. Umso beachtenswerter, daß in diesem Jahr gleich zwei Veröffentlichungen anstehen – die für Fenton ungewöhnliche, elektro-orchestrale Actionmusik zum Remake HARD POWDER und sein eindringlicher Underscore zum Biopic GEHEIMNIS EINES LEBENS. Für den im Drama erprobten Komponisten ein Heimspiel.
Fentons Filmmusiken entfalten ihre besondere Stärke durch eine ausdrucksvolle, suggestive Grundatmosphäre. Meist und so auch hier webt Fenton dafür ein dichtes Streichernetz, in das er fast unmerklich solistische Instrumentallinien von Klavier, Harfe und Flöte einflicht. Nur selten reißt das geschlossene Netz auf, flüchten nervöse Violinenfiguren, stolpern elektronische Hintergrundbeats oder eruptiert ein Trommelwirbel, nur manchmal erlaubt sich Fenton einen Abfall von der rätselhaften, getragenen Stimmung, die GEHEIMNIS EINES LEBENS zu einer wirkmächtigen Arbeit macht.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.