Label: Downtown Music
Selbstbewußt und mit der Souveränität eines Routiniers nähert sich Brian Tyler (WAR, EAGLE EYE, JOHN RAMBO) seinem soundsovielten Action-Blockbuster. Wie schon in den vorangegangenen Arbeiten für das Genre spielt der Komponist für GESETZ DER RACHE sein dramatisches Talent aus. Der Versuch, Subtext musikalisch zu vermitteln, das heißt Charakterentwicklung voranzutreiben und Unausgesprochenes zu emotionalisieren, gelingt allerdings nur teilweise. Denn statt subtil durchs Personengeflecht zu lenken oder die thematische Entfaltung zu vertiefen, muß sich das Einsatzgebiet der Musik auf die handlungs- und spannungsintensiven Passagen beschränken. Und da ist Verstärkung und Imitation gefragt – vorrangig der offensichtlichen Leinwandvorgänge.
Also dominiert hämmernde akustische und elektronische Perkussion den Score, brav adjutiert vom Streicher- und Bläserapparat. Das geschieht entweder als rhythmisch synchron gesetzte Kaskaden oder in schwelenden und dräuenden Akkorden. Der genialische Odem umweht auch GESETZ DER RACHE nicht. Aber die Musik ist gut gemacht. Und das ist ja auch etwas.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.