Label: Howe Records
Endlich ist Howard Shores Score zum Film GLAUBENSFRAGE auch in Deutschland erhältlich. Die Filmmusik ist die zweite, die der Komponist im Eigenverlag Howe Records herausgibt. Damit folgt Shore einem Trend, der Unabhängigkeit verspricht. Schon John Scott und Philip Glass haben auf diesem Weg mit geringerem Widerstand ältere Arbeiten veröffentlichen können. Die Hoffnung steigt, SLIVER oder die nicht verwendeten Filmmusiken zu KOPFGELD oder KING KONG irgendwann publiziert zu sehen.
GLAUBENSFRAGE ist ein klassischer Shore. Der Komponist findet zurück zu seinen Arbeiten für intimere Filme. Mit Zurückhaltung stellt er sich in den Dienst der großen Mimen. Das Offensichtliche läßt er unangetastet: Sakralrelevante Ingredienzien finden keinen direkten Eingang in die Musik. Einzig auf subkutaner Ebene brodelt hier und da, kaum hörbar, die Orgel oder stichelt der Chor. Vielmehr lassen Gestus und Instrumentierung von GLAUBENSFRAGE – trotz Bronx-Settings – Erinnerungen an Shores Südstaatendrama THE CLIENT aufkommen. Diesmal ist es die inhaltliche „Hitze“, die den Grund für eine flirrige Musik liefert. Großartig!
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.