Label: Sony Music
Während Marco Beltrami und Danny Elfman ihre Soundtracks für Guillermo del Toros Erstverfilmungen HELLBOY und HELLBOY – DIE GOLDENE ARMEE noch mit einem stabilen Themengerüst ummantelten, setzt Benjamin Wallfisch bei seiner Musik zum überflüssigen Reboot vordergründig auf Effekt.
Anstatt mit wiedererkennbarem thematischen oder klanglichen Material dem Publikum ein musikalisches Navi in die Hand zu geben, verharrt Wallfisch mit seiner brutalistischen Soundcloud im szenischen Moment. Instrumentale Linien, die meist ziellos im Ungefähren umhergeistern, verschwinden hinter lärmendem synthetischen Hämmern, Fiepen und Pochen. Wie klanglich originell, inspiriert und instrumental ausgewogen hingegen war sein Gemeinschaftsscore mit Hans Zimmer zu BLADE RUNNER 2049.
Für HELLBOY – CALL OF DARKNESS scheint es, als hätte Wallfisch den filmischen Krieg zwischen Gut und Böse schlicht in einen Kampf zwischen Orchester und Elektronik übersetzt. Verlierer dabei ist nur der Hörer. Schade.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.