Maurice Jarre ist mit exotischen, bildgewaltigen Leinwandepen gut vertraut. Er komponierte unter anderem die Musiken zu den David-Lean-Filmen LAWRENCE OF ARABIA, RYANS DAUGHTER und A PASSAGE TO INDIA. Genug Gründe für Regisseur Hugh Hudson, das biographisch-authentische Werk I DREAMED OF AFRICA dem gebürtigen Franzosen anzuvertrauen. John Barry schwelgte damals für OUT OF AFRICA in ausgedehnten Americana-Melodien und setzte mit seiner Oscar-Musik klischeehafte Standarde, denen sich seitdem Afrika-Filme schwerlich entziehen können. Maurice Jarre verfällt zwar stellenweise ebensolcher Gefühlsduselei, versucht aber im Gegensatz zu Barry über effektive aber einfache Bildillustration hinauszukommen. Indem er zum einen ethnisches Schlag- und Blaswerk integriert (Bongos, Didgeridoo etc.) und zum anderen seine Komposition mit äußerst interessanten Stücken afrikanischer Musiker erweitert, gelingt es ihm, eine stärkere Bindung mit dem Kontinent, dem Zentrum des Filmes, einzugehen. Außerdem gibt er dem Hauptthema einen italienischen Einschlag und zollt somit der Heimat der Protagonistin Tribut.
[ Philipp j. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Varèse Sarabande