Nach der Komödie KATE AND LEOPOLD zieht es Regisseur James Mangold ins mystische Fach. Wie immer wechselt er mit dem Genre auch den Komponisten. Nach Howard Shore, Mychael Danna und Rolfe Kent läßt er nun Alan Silvestri den Taktstock für sich schwingen. Silvestri, der mit SHATTERED (1991) und WHAT LIES BENEATH (2000) verhältnismäßig wenige Mystery-Scores vorzuweisen hat, ist eine ungewöhnliche Entscheidung. Aber nicht die falsche. Gerade WHAT LIES BENEATH war in seiner Hommage an Bernard Herrmann ein sehr gelungener Genre-beitrag. Für IDENTITY wird Silvestri allerdings deutlich moderner und arbeitet motivhaft und flächig. Er setzt auf Klangstärke und Verstörung. Ein beständiges Hintergrundquietschen der Streicher etwa klingt wie ein ungeöltes Scharnier. Metallische Schleifer, E-Gitarren-Pulse - Silvestri schafft mit seinem durch ausgesuchte Instrumente erweiterten Orchester eine Atmosphäre von seltener Authentizität. IDENTITY ist ein musikalisches Fragment, zusammengesetzt aus unzähligen Bauteilen und Stilelementen: so vielschichtig wie eine Identität eben.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Varèse Sarabande