Label: Warner Bros. Records
Hans Zimmer bringt es auf den Punkt. Mit einer schnörkellosen, aber unerbittlich expressiven Musik verhilft er Christopher Nolans traumwandlerischem INCEPTION zu einem ausgeprägten und individuellen Klangcharakter auf der Tonspur. Eine Handvoll Themen, kurz und schlicht, Motive fast, läßt Zimmer aus einem Klangkosmos aufleuchten, der irgendwo zwischen New-Age-Sounds, Minimal Music und Hollywoodbombast verortet werden muß. Mit einer an Perfektion grenzenden Genauigkeit lenkt er seine Komposition in die Extreme des Gemütskatalogs, setzt deutliche Brüche zwischen brachialer Orchesteraction und zurückhaltender Sologitarrenmelancholie.
Immer wieder zerrt und dehnt er sein thematisches Material, spielt mit Zeit und (akustischer) Wahrnehmung und bewerkstelligt auf diese Weise, was einen erfahrenen Filmkomponisten auszeichnet: die Vermittlung des filmischen Kontents mit musikalischen Mitteln. Geistreich die verborgene Verformung von Edith Piafs „Non je ne regrette rien“ – im Film als Weckruf aus der Traumwelt eingesetzt – zum retardierten Rhythmus seines zentralen Bläserkaskadenmotivs.
INCEPTION ist nach DER SCHMALE GRAT und THE DARK KNIGHT Hans Zimmers konzeptionellste und überzeugendste Arbeit für die Kinoleinwand!
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.