Label: Sony Masterworks
Wie schon bei den vorherigen Dan-Brown-Verfilmungen übernahmen auch hier Ron Howard die Regie und Hans Zimmer die Komposition. Über alle drei Filmmusiken hinweg ist ein konzeptionelles Decrescendo zu bemerken. Entstand die Musik zu THE DA VINCI CODE – SAKRILEG noch ausschließlich für Orchester, inkorporierte Zimmer für die Fortsetzung ILLUMINATI markante elektronische Rhythmen und Sounds. INFERNO entwarf der Komponist nun als paritätisch elektronischen und akustischen Score. Die Entscheidung ist inhaltlich begründet, weist doch INFERNO viele technologische Bezüge auf.
Im chronologischen Nacheinander setzt dies aber auch den – für sich genommen – kompositorischen eher blassen dritten Teil ans Ende einer musikalischen Entwicklung. Hörbar ist das an der Veränderung des Titelthemas, das in seiner von Orgel gestützten Orchesterversion dem Erstling SAKRILEG noch sakrale Fülle verlieh, in ILLUMINATI dann solistisch reduziert und bereits elektro-rhythmisch unterfüttert erklang und nunmehr gänzlich in den synthetischen Raum verlagert wird. Ansonsten ist INFERNO stark von tonalen und dissonante Soundscapes und von verschiedenen Formen der Industrial und Ambient Music geprägt, die Assoziationen zu Bands wie Nine Inch Nails freisetzen. Ein rauhbeiniger Abschluß.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.