Horrorfilmscores haben es schwer. Kaum ein anderes Genre verlangt von seinem musikalischen Spiegelbild so viel Funktionalität. Oft geht es nur um perfekt plazierte Schockelemente. Freiraum für Kreativität gibts da selten. Philip Glass CANDYMAN bildet eher die Ausnahme. Den meisten Komponisten bleibt nichts anderes übrig, als im eng umzäunten Gehege so wild wie möglich umherzuspringen, ohne die Konventionen auf den Kopf zu stellen.
Bennett Salvay stellt die Konventionen nicht auf den Kopf. Und seine Musik zur Fortsetzung des Überraschungshits JEEPERS CREEPERS springt tatsächlich wild umher. Schrille Bläser-attacken und furiose Streicherläufe in den höchsten Registern bestimmen die Partitur und lassen das Blut in Wallung kommen. Salvay scheut sich nicht vor Atonalität und läßt sein Orchester kratzende Cluster spucken. Selbst in den düster-atmosphärischen Passagen unterstützt er mit einschneidenden oder fauchenden Synthi-Elementen sein Spiel mit Angst und Greuel. Ein Musterbeispiel an Funktionalität!
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Varèse Sarabande