Marco Beltrami bleibt der unangefochtene Meister der Elektronik. Wohl kaum ein anderer besitzt diese authentische Schärfe, die immer wieder zu neuen Verknüpfungen von synthetischer und orchestraler Musik führt. Und das nicht auf Kosten des thematischen Materials, welches ja im Horrorgenre mitunter der bloßen Schockierwut geopfert wird. Nein. Beltramis Scores zeichnen zwar besonders die actionorientierten Titel aus, aber selbst für diese schafft der Komponist eine starke thematische, also emotionale Basis. Raffiniert entscheidet er zwischen betonter Illustration der äußeren, sichtbaren Handlung und musikalischer Infiltration der psychologischen Ebene des Unsichtbaren. Dabei entzieht er seinem Instrumentarium die gewünschten Facetten, wobei er sich hier auf die Erfahrenheit seines Hauptorchestratoren Pete Anthony blind verlassen kann. JOY RIDE ist ein rundum gelungener Suspense-Horror-Score.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Varèse Sarabande