Label: Quartett Records
Religiöse Themen haben 2014 Hochkonjunktur im Kino: Nach NOAH und SON OF GOD im Frühjahr folgen nun im Herbst DEN HIMMEL GIBT’S ECHT, LEFT BEHIND (in Deutschland nur auf DVD) und kurz vor Weihnachten EXODUS: GÖTTER UND KÖNIGE. Mit der CD-Erstveröffentlichung von KING DAVID trifft Quartett Records also genau den Nerv der Zeit.
Der New Yorker Filmmusikkomponist Carl Davis schuf für die 1985er Adaption des Bibelstoffes eine mächtige Partitur, die sich stark am epischen Gestus seiner zahlreichen Stummfilmarbeiten (INTOLERANCE, DER GENERAL oder NAPOLEON) orientiert. Da KING DAVID mit Inzidenzmusik ausgestattet werden sollte, errichtete Davis seine Musik auf zwei Säulen: einer emotional eingreifenden, die maßgeblich der Entwicklung des Protagonisten folgt, und einer historisierenden, zu der die festlichen Tänze und Gesänge gehören. Diese beiden Seiten behandelt der Komponist allerdings nicht kategorisch getrennt voneinander, sondern untermischt den Underscore genauso mit ortstypischem Instrumentarium, wie er die szenische Musik in spätromantisch-sinfonischer Tradition dramatisiert. Dabei tritt besonders das lyrische Hauptthema als biegsames Bindeglied in Erscheinung. Eine wunderbar altmodische Filmmusik, die im retro-affinen 21. Jahrhundert Anklang finden sollte.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.