Deutsche Filmmusik ist (jenseits exportierter Talente wie Harald Kloser oder Klaus Badelt) immer noch eine Seltenheit auf CD. Wenn überhaupt erscheinen Songkompilationen, hin und wieder mit eingestreuten Scoretracks, die eher von Pflichtkür als von wahrem Verlegerengagement zeugen. Da ist es umso erfreulicher, wenn sich ein Filmmagazin und ein Label zusammenfinden, um eine Edition mit Filmmusiken Made In Germany herauszubringen. Von der auf acht CDs angelegten Serie erschienen bisher vier, darunter die hier besprochene mit Kompositionen Stefan Wills.
Geprägt durch die Zusammenarbeit mit Autorenfilmer Christian Petzold sind Sparsamkeit und Zurückhaltung Teil von Wills Stil geworden. Ob der getragene Bläsersatz aus MORD IM HAUS DES HERRN oder das Klaviersolo aus YELLA, die wabernden Elektrosounds aus TOTER MANN oder das Streicher-Lamento aus DIE BEISCHLAFDIEBIN, stets strahlt seine Musik eine Ruhe, eine "innere Sicherheit" aus. Und doch gelingt es Stefan Will gerade mit oft einfachen instrumentalen Mitteln eine klangliche Vielfalt zu erzeugen, die in der Zusammenstellung dieser CD bestens repräsentiert wird.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Normal / Filmdienst