Einer der spannendsten Scores des vergangenen Jahres entstand für den Independent-Film L.A. CRASH von Paul Haggis. Jazz-Trompeter und Filmmusiker Mark Isham kleidet das Episodenwerk in ein originäres Klangkostüm, deren Einordnung im Îuvre des Komponisten schwer fällt. L.A. CRASH ist wie keine von Ishams bisherigen Arbeiten. Selbst die Charakterisierung als Crossover-Produkt von BODY SHOTS, BLADE und LAST DANCE tut der Eigenständigkeit der Musik keinen Abbruch. Auch wenn damit eine Richtung beschrieben ist. Isham gelingt wie wenigen seines Gewerkes der Balanceakt, eine alles umspannende atmosphärische Emotionalität zu entwerfen, die schwulst- und pathosfrei bleibt. Ein flächiges Gewebe tonal schlichter Natur, instrumentiert ausschließlich für überschaubare Elektronik, vermenschlicht durch einen Mezzosopran.
Kompositorisches Glanzstück ist das ergreifend berauschende Lamento "Flames", das im Film eine der Schlüsselszenen musikalisch vergoldet. Colosseum Records bannt Score und Songs weitgehend auf getrennte CDs. Ein Konzept, das Ishams L.A. CRASH unbeeinflußt aus einem Guß erscheinen läßt.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Colosseum Records