Label: Milan/Sony
Mathieu Vadepieds MEIN SOHN, DER SOLDAT bietet Alexandre Desplat einen völlig gegensätzlichen Filmacker zum Bestellen. Ein Kriegsdrama, düster durch und durch. Kaum überraschend, daß sich Desplat bis auf wenige Actionsequenzen großorchestral zurückhält. Vielmehr setzt er auf atmosphärische Melancholie, um Melodramatik oder Pathos zu umgehen. Und auf solistische Akzente. Wieder sind es die Holzbläser, denen der Komponist die motivische Führung zuspielt.
In schwermütigen Momenten nutzt er den warmen Ton der Baßklarinetten und Oboen effektiv, in bedrohlichen das Klavier mit tiefen Akkordwechseln. Soundcollagige Elektronik ist ein Novum in Desplats Œuvre und erklingt hier mit enormer Wirkung. Ein beeindruckender Score.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.