Label: Lionsgate Records
Elyssa Samsel ist filmmusikalisch noch ein unbeschriebenes Blatt. Im Doppel mit Kate Anderson komponierte sie vier Musicals und Songs für Disney Animation. MILLER’S GIRL ist ihr Spielfilmdebüt. In den ersten Tracks ist Samsels Musical-Background überdeutlich hörbar: honigsüße, klischeehaft süffige Streicher- und Klavierläufe, getragen von einer lasziv hauchenden Sopranstimme. Mittelfristig verschiebt sich dieser Eindruck, bis sich Samsels zuckriger Sound als Finte entpuppt: Melodiebögen zerbrechen, Streicherläufe bleiben stecken, bedrohliche Klänge mischen sich ins Harmoniegeflecht; das Klavier klingt zunehmend verstimmt, die verführerische Stimme wandelt sich zur gespenstischen Sirene. Ein Score, der gekonnt mit Erwartungen und Hörgewohnheiten spielt.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.