Oblivion

M83, Anthony Gonzalez & Joseph Trapanese

Der Appetit auf Apokalypse scheint auch nach 2012 unstillbar. In den nächsten Monaten flirrt ein Endzeitszenario nach dem anderen über die Kinoleinwand: AFTER EARTH, THE HOST, ELYSIUM, ENDER’S GAME und die Fortsetzung von DIE TRIBUTE VON PANEM. Der Appetizer zu diesem mehrgängigen Weltuntergangsmenü wurde bereits im April serviert: Joseph Kosinskis OBLIVION. Die Musik zum Tom Cruise-Vehikel schufen Anthony Gonzales von der Dreampopband M83 und Joseph Trapanese. Überraschung klingt allerdings anders. Spätestens beim Hören des zweiten Titels auf der CD öffnet sich ein gewaltiges Assoziationsfenster zu TRON: LEGACY. Kein Wunder: Joseph Trapanese besorgte damals nicht nur die Orchestrierung des Kinofilms, sondern übernahm später auch den Kompositionsauftrag für die TV-Serie TRON: DER AUFSTAND.

Für den Originalitätsgehalt von OBLIVION geriet das vernehmlich zum Nachteil: Die Musik ist eine mal mehr, mal weniger gelungene Dublette des progressiven Elektro-orchestralen Scores der Band Daft Punk. Vom fabelhaften Finalsong der norwegischen Singer-Songwriterin Susanne Sundfør einmal abgesehen, denn der weckt Zeitreiselust auf die 80er …

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.