Manche Neuverfilmungen sollte man sich sparen. PFARRER BRAUN ist eine davon. Selbst Martin Böttchers Musik rettet nicht vorm Kritikhammer. Böttcher, der seit seinen wegbereitenden Winnetou-Themen mit schwülstigen Fernsehmelodien wie AIR ALBATROS oder FORSTHAUS FALKENAU im TV notlandete, gelingt kein akzeptabler Transport seiner 60er-Jahre-Musik in die Neuzeit. Zu sehr erinnert sie an alles andere als Pater/Pfarrer-Braun; Klaus Doldingers LIEBLING KREUZBERG drängt sich sofort auf. Wie spritzig, wie frisch hingegen war da das Original. Groove und Beat versuppen nunmehr im Gefühlsgebräu und womöglich auch im astreinen Klang. Trotzdem ist Böttchers Score einer der besseren Aspekte der Neuauflage und das einzig wirkliche Highlight auf der Kompilations-CD. Die übrigen Fernsehtitel stammen aus den weniger rühmlichen Zeiten eines deutschen Filmkomponisten, dessen beste Arbeiten mehr als 25 Jahre zurückliegen ...
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Colosseum Records