Für RULES OF ENGAGEMENT läßt Jazzer Mark Isham seine musikalischen Wurzeln weit hinter sich und begibt sich auf den ausgetretenen Pfad glorifizierender amerikanischer Militärfilmmusik. Erstaunlicherweise hat er dem plakativen Genre in ausgewählten Momenten noch etwas hinzuzufügen. Dabei arbeitet der Komponist mit zwei musikalisch gegensätzlichen Strängen. Der eine, filmisch konventionellere, wird geprägt durch den martialischen Einsatz der Snare-Drum. Schon der Eröffnungstitel, der mit einem durch leise Streicherakkorde unterlegten Trompetensolo beginnt, wird in Bälde durch anhaltend-tosende Trommelwirbel gestört. Auf Wunsch des Regisseurs William Friedkin verwendete der Komponist ein eigenes patriotisches Frühwerk (?On the Threshold of Liberty" - 1983), aus dem er das Titelthema herausfilterte. Für die zweite Hälfte des Scores verliert sich Isham in synthetischen Klangexperimenten, die an die Anfänge der elektronischen Avantgarde erinnern. Mit solcher Musik ist er ja seit BLADE bestens vertraut. Diese fremden Töne retten den Soundtrack dann auch über den instrumentalen, gewöhnlicheren Rest hinweg.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Milan