Regisseur Wayne Kramer hat nur Gutes zu sagen über Mark Isham. In den ausführlichen Liner Notes erfährt der interessierte Leser vom Fantum ("I own every score hes ever released") und dem trotz kleinem Budget ungebrochenen Vertrauen des Filmemachers in die Künste des Komponisten ("Mark would deliver. I never doubted it for a second.").
Den euphorischen Worten des Regisseurs steht allerdings eine Musik gegenüber, die sich zuweilen etwas trist verhält. Kraftvolle, originelle Passagen, geprägt von orchesterunterstützter Elektronik wechseln da mit atmosphärischen Blähungen, die bei über 60 Minuten Spieldauer für einige Längen sorgen. Ishams L.A. CRASH, ähnlich spartanisch und sphärisch angelegt, überzeugte da mehr. Dennoch berührt das hervorragend instrumentierte Titelthema in seiner Reminiszenz an die Synthi-Naivität Tangerine Dreams. Auch die verträumten Gitarrensoli zeugen von Ishams Fähigkeit, Filminhalte treffend in Noten zu übersetzen.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Varèse Sarabande