Label: Sony Classical

Rush

Hans Zimmer

Mit der BATMAN-Trilogie schuf Hans Zimmer ein Klanguniversum, das sich weniger auf Melodie, sondern auf Rhythmus, Atmosphäre und Sounds stützt. Seitdem lotet er mit fast jedem Score diese motivische Enthaltsamkeit aufs Neue aus. Genügten zwei Töne, zur kleinen Terz geschmiedet, um den DARK KNIGHT auch musikalisch zu rebooten, folgte in MAN OF STEEL die ultimative Reduktion: Lediglich ein akzentuierter, ausgehaltener Ton beschwor das Böse im Erzrivalen Supermans. Nach solcher Melodieaskese erscheint der Vier-Ton-Motivbogen in Zimmers aktuellem Soundtrack zu RUSH geradezu barock verschnörkelt.

Trotzdem, es ist erstaunlich, wie weit sich der Komponist von seiner rockigen Zügellosigkeit der frühen 90er Jahre und artverwandter Filme wie TAGE DES DONNERS entfernt hat. Vorbei ist die Zeit, in der er seine Musik um weitläufig-pathetische Themen oszillieren ließ. Zwar knarrt auch in RUSH die E-Gitarre, aber auf der Seite der Schlagwerker und nicht als die Melodie führendes Soloinstrument. So fällt es den Songs von David Bowie, Mud und Dave Edmunds zu, etwas emotionale Farbe in ein ansonsten recht graues Sammelsurium an Actiontracks zu bringen.

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.