Label: Decca Records
Alexandre Desplats Jahresoutput ist beeindruckend, die Liste wiederkehrender Regisseure mit Wes Anderson, George Clooney, Jérôme Salle oder Stephen Frears imposant bestückt. Jetzt hat der Komponist die Tür für einen besonders phantasievollen Kandidaten geöffnet: Guillermo del Toro. A Match Made In Heaven.
SHAPE OF WATER hat Desplat zu einem fabelhaften, tragisch-schrulligen Score inspiriert. Del Torros berückender Genremixtur aus Fantasy, Thriller, Horror und Drama begegnet der Komponist mit einem dualen musikalischen System: Aus dem großorchestralen, düster gestalteten Rahmen läßt er an ausgewählten Stellen ein kammermusikalisches Ensemble mit jazzig pointierten Schwüngen herausblitzen. Die quirligen Qualitäten von Mundharmonika, Akkordeon und menschlichen Pfeiftönen stellt er dafür bewußt aus, um das Gutmenschliche vor dem filmthematisch finsteren Hintergrund zu betonen. Die angehangenen Klassiker von Carmen Miranda, Caterina Valente und Andy Williams unterstreichen diesen Charakterzug des Soundtracks noch zusätzlich. Der als Jazz-Standard verkleidete Originalsong mit Renée Flemings warmem Sopran beschließt die CD hingegen mit einer romantischen Geste.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.