Label: Sony Classical
Angeblich komponierte James Horner die Musik zu SOUTHPAW pro bono. Als Geschenk für den Regisseur Antoine Fuqua (für den er auch DIE GLOREICHEN SIEBEN nach dem Drehbuch vertonte und vor seinem Tod noch beendete). Im Vergleich zur sinfonischen Wucht von DER LETZTE WOLF wirkt das schmal instrumentierte Werk tatsächlich wie ein persönliches Geschenk: ein achttöniges Hauptthema für Klavier schwebt einsam über einer elektronischen Soundlandschaft. Um dieses in Zweiergruppen auf- und absteigende Melodiefragment mäandert der gesamte, ins Sphärische gedehnte Score. Ambient-Musik der unaufgeregten Sorte, die allerdings trotz kleiner klanglich spannender Gewaltausbrüche ins Perkussive und Atonale etwas ziellos bleibt. In HALBBLUT THUNDERHEART (1992) – einem seiner ersten Elektroscores – hatte sich James Horner noch als Fährtenleger verstanden und ein kontinuierlich gestreutes Thema erst im Finale zu geschlossener Größe geführt. Ein solcher konzeptioneller Gedanke fehlt SOUTHPAW leider.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.