SUNSHINE

Maurice Jarre

Mit SUNSHINE unternimmt Maurice Jarre eine Reise in die Vergangenheit. Inspiriert von der großartigen Photographie Lajos Koltais und der hundert Jahre umspannenden Geschichte kehrt er zurück zur epischen Grandesse seiner frühen Arbeiten. Die Experimentierfreude (JACOB’S LADDER) und Exkurse in die unendlichen Tiefen der elektronischen Musik (WITNESS) weichen dem Traditionalismus.

Jarre entwickelt seine Partitur um ein zentrales Thema, zeitgemäß hausmusikalisch eingeführt als Piano Solo. Im Wesen jüdisch-osteuropäisch angehaucht fungiert es als Leitmotiv für die drei Protagonisten. Behutsam wird es entlang der Handlung variiert und wandert durch alle Orchestergruppen. Eher resolut voranschreitend wirkt hingegen das zweite, nicht minder tragende Thema, das Jarre als Selbstzitat aus der WITNESS-Partitur entlehnt zu haben scheint. Auf der CD gibt lediglich die Spielzeit Grund zur Klage: mit einer reichlichen halben Stunde bleiben nahezu drei Viertel des Scores unveröffentlicht. Schade.

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.

Label: Milan